20. Februar 2010

Do it now:

Es muss irgendwann Anfang 2003 gewesen sein, als ich in einem Zugabteil dieses Buch las. Während ich es las, fraß es sich in meinen Verstand wie eine Rede Nixons über die Zukunft Amerikas. Die Menschen um mich herum merkten nicht was mit mir passierte, und was mit ihnen passierte, wie der Zug uns veränderte - oder veränderte das Buch mich? Konnten sie hören was ich las?

Genug davon... Hunter S. Thompson nahm sich heute vor 5 Jahren das Leben. Thompson schrieb den Roman "Fear and Loathing in Las Vegas", welcher sich in der Verfilmung mit Johnny Depp und Benicio del Toro vermutlich größerer Beliebtheit erfreut als das Buch.
Der Journalist Thompson erfand den sog. "Gonzo"-Journalismus. Nach seiner Armeezeit, während der er als Reporter für die Kasernenzeitung arbeitete, begann er als Schreibhilfe ("copy boy") für die Times in New York zu arbeiten wurde aber wegen "insubordination" gefeuert. Bei einer anderen Zeitung flog er auch raus, nachdem er einen Süßwarenautomaten beschädigte und einen Anzeigenkunden vergraulte. 1960 zog er dann nach Puerto Rico um für ein Sportmagazin zu arbeiten, welches kurz nach seiner Ankunft eingestellt wurde. Von da an arbeitete er als freier Journalist und kehrte 1961 in die USA zurück. Während dieser Zeit schrieb er die Romane "Prince Jellyfish" (nur Auszüge veröffentlich) und "The Rum Diary". In den 60ern schrieb Thompson dann ein Buch über die "Hells Angels", welches im die Redaktionstüren zu von größeren Magazinen öffnete. Für das Buch lebte Thompson ein Jahr lang mit den Motorrad Gangs, und war zudem einer der ersten die sich mit dem Phänomen beschäftigten.
Im Jahr 1967 schrieb er einen Artikel über die Gegenkultur der Hippies in den 60ern, und erkannte dabei, dass die Hippies überrannt wurden von Mitläufern denen es schlicht um Drogen und Sex ging. Seine Überlegungen zu den 60ern und dem Ende der Hippies führte er in "Fear and Loathing in Las Vegas" fort.
Nach einem kurzen Ausflug in die Lokalpolitik Aspens erfand Thompson mehr aus Versehen und reiner Not den Gonzo-Journalismus. Thompson sollte einen Artikel über das Kentucky Derby schreiben, aber geriet in Zeitnot, also schickte er der Zeitung immer wieder herausgerissene Seiten aus seinem Notizbuch. Der daraus entstandene Artikel "The Kentucky Derby Is Decadent and Depraved" wurde von Bill Cardoso als "gonzo" bezeichnet.
1970 fuhr er zusammen mit Oscar Acosta nach Las Vegas um einerseits eine Fotostory über das Mint 400 Rennen zu machen, andererseits Acosta über die Probleme in den Latino-Vierteln Los Angeles zu befragen.
Daraus wurde dann der Roman "Fear and Loathing in Las Vegas".
Nach der Veröffentlichung des Romans schrieb Thompson noch weitere Bücher, von denen aber nur "Kingdom of Fear" veröffentlicht wurde. 1980 kam "Where The Buffalo Roam" in die Kinos, eine sehr freie Verfilmung von "Fear and Loathing". Der Film floppte, und Thompson lebte danach einige Zeit auf Hawaii um über einen Marathon zu schreiben. ("The Curso of Lono")
Als 1998 die Terry Gilliams Verfilmung von "Fear and Loathing in Las Vegas" in die Kinos kam, gewann sein Werk wieder an Aufwind, und das Buch "The Rum Diaries" veröffentlicht.
Am 20. Februar 2005 erschoß sich Hunter S. Thompson in seinem Zuhause in Aspen.
Eine Verfilmung von "The Rum Diary" ist in Arbeit und wird dieses Jahr erscheinen. Wieder spielt Johnny Depp Hunter S. Thompson.










Teil 2







19. Februar 2010

...and it was rock!

Heute vor 30 Jahren starb Bon Scott. Scott (eigentlich Schotte) war Sänger der australischen Band AC/DC. Scotts Familie wanderte 1952 nach Australien aus. 1964 gründete er seine erste Band "The Spektors" bei der er Schlagzeug spielte und manchmal sang. Später verschmolzen "The Spektors" und eine andere Band zu "The Valentines", welche sogar zwei Hits vorweisen konnten. Nach der Auflösung der Valentines 1970 zog Bon Scott nach Adelaide und wechselte "Fraternity", einer "Progressive Rock"-Band. Nach einer Tour mit Fraternity setzt die Band aus und Scott wechselte zu einer weiteren Band. Nach einer der Proben für die Band hatte er einen Motorradunfall. Er verließ daraufhin auch diese Band. Erst 1974 lernte er bei seiner Arbeit als Fahrer und "Mädchen für Alles" die noch junge Band AC/DC kennen. Die Malcom und Angus Young waren mit ihrem eigenen Sänger Dave Evans unzufrieden (Er war ihnen zu sehr Glam-Rock.). Scott hatte zwar Interesse mitzumachen, wollte aber nicht Singen sondern Schlagzeug spielen, ließ sich dann aber eines Besseren belehren.
Nach 6 erfolgreichen Jahren mit AC/DC starb Scott dann am 19. Februar 1980. Nach einer durchzechten Nacht brachte ihn ein Freund in sein Auto zum Ausschlafen. Am folgenden Nachmittag wurde Bon Scott Tod aufgefunden. Bon Scott starb mit 33 den klassischen Rock'n'Roller-Tod "Aspiration am eigenen Erbrochenen". Die Umstände seines Todes sind aber immer noch etwas umstritten.
Posthum widmete ihm AC/DC mit dem neuen Sänger Brian Johnson die LP "Back in Black". Die Platte ist die meistverkaufteste einer Band, und die zweit-meistverkaufteste überhaupt (nach Thriller).

Bon Scott, Build me up Buttercup - unglaublich.


Der junge Vader Abraham im Flannelhemd? Nein - auch Bon Scott.








Hier spielt der Chef noch selber den Dudelsack!




Ozzys Tribute an Bon Scott das kontroverse "Suicide Solution"




Lohnenswert:
15 Minutes with Bon Scott Teil 1 & Teil 2


Teil 2

Und schwul war er auch nicht.

18. Februar 2010

Festtägliches Brat-enstück

Das 100. Kalenderblatt gehört Molly Ringwald. Die Schauspielerin und unbestreitbare Königin des Brat Pack wird heute 42 Jahre alt. Ihr schauspielerischer Durchbruch begann mit John Hughes "Sixteen Candles" und setzte sich in dem vermutlich besten Teenager Film aller Zeiten "The Breakfast Club" fort. Mit "Pretty in Pink" endete die Zusammenarbeit mit Hughes. Er wollte sie eigentlich für die Hauptrolle in "Some Kind of Wonderful" was sie leider ausschlug. Hughes war sauer und dann war der Zauber vorbei. Auch die Angebote die Hauptrolle in "Pretty Woman" und "Ghost" zu spielen lehnte Sie leider ab.
Mittlerweile spielt Molly Ringwald die Mutter eines Teenagers in "The Secret Life of the American Teenager".
Molly Ringwald hatte ihre feste Rolle als Hauptdarstellerin in John Hughes seinen Filmen und wurde so zentraler (vielleicht zentralster) Teil des Brat Packs. Molly Ringwald ist der Leinwand-Schwarm einer ganzen Generation, und ist damit vielleicht die vorerst letzte Frau die einen solchen Status inne hat.



Das irgendwer diesen Film sehen wollte nach dem Trailer...







Mehr...



17. Februar 2010

Ein Mann, Ein Hemd!

Richard Karn, der heute 54 wird, hat wohl eine der größten unterschätzten Fernsehfiguren gespielt: Al Borland aus "Hör mal wer da hämmert!". Währen der "Star" der Show Tim Taylor sich die ganze Zeit blamierte, und wieder und wieder mit seinen unsäglichen Basteleien scheiterte in und außerhalb der Sendung (in der Sendung), rettete der gutmütige und kompetente Al oft genug den Tag. In der Serie hat Al auch mehr Fans und gilt offenkundig als der versiertere und kompetentere. Während Tim ihn immer mit seiner Übergewichtigen Mutter und seinen Flanellhemden aufzieht, kümmert sich Al jederzeit um die Taylors und ist jederzeit da, wenn man ihn braucht. Sein Respekt gegenüber anderen Menschen zeigt sich auch in seinem freundschaftlichen Umgang mit dem Fernsehkollegen Bob Vila.

Die Figur des Al Borland basiert übrigens auf dem "Master Carpenter" Norm Abram welcher auch eine Handwerkssendung namens "This old House" hat, welche seit 1979 im US-Fernsehen läuft (bis '89 mit Bob Vila). Abram trägt wie Al immer Flanellhemden, hat einen Bart, und macht die eigentlich Arbeit in der Show.

Richard Karn war zwischenzeitlich Moderator der amerikanischen Fassung von "Familien Duell", und spielt momentan in der TV Serie "Ctrl" mit.













16. Februar 2010

T-iefgekühlt

Ice-T wird nicht allzu erfreut gewesen sein, darüber dass die Dreharbeiten zu "Johnny Mnemonic" an seinem Geburtstag begannen. Das ist aber schon 15 Jahre her. Ice-T wird heute 52 Jahre alt. Nach seinem Debüt "Rhyme Pays" veröffentlichte er die beiden Alben "Power" und "Iceberg", welche beide Gold-Status erreichten. Seinen musikalischen Durchbruch schaffte er dank der Single "I'm your Pusher" in welcher sich Ice-T gegen Drogen ausspricht.
Im Jahr 1991 veröffentlichte Ice-T sein viertes Album unter dem Titel "O.G. Original Gangster" und hat damit den Gangsta-Rap definiert.Das Album gilt als das beste seiner Karriere und als eines der besten Rap-Alben überhaupt. Zudem führte Ice-T dort sein "Heavy Metal"-Projekt "Body Count" ein. Ein Jahr später wurde die Band durch den kontroversen Song "Cop Killer" bekannt. Die Band war zuvor mit dem Song schon auf dem ersten Lollapalooza aufgetreten, jedoch erst nach dem Fall "Rodney King" wurde der Ruf nach Verbot laut.
Generell wurde Ice-T im Jahr 1991 etwas umtriebiger, denn er begann auch eine Schauspielkarriere. Er hatte zwar schon kleine Auftritte in den Filmen "Breakin'" 1 & 2, war damit aber unzufrieden. So spielte er seine erste größere Film Rolle in Mario van Peebles "New Jack City" u.a. mit Wesley Snipes, Judd Nelson und Chris Rock. So richtig gute Filmrollen sind ihm aber nie zu Teil geworden. Erst seine Stammbesetzung in "Law and Order: New York" brachten den Original Gangster zu einer dauerhaften Schauspielrolle.
Im Computerspiel "GTA: San Andreas" sprach Ice-T übrigens die Rolle des "Madd Dogg" und sprach seine eigene Spielfigur in dem Beat-em-Up "Def Jam: Fight for NY".













15. Februar 2010

Aus Wissenschaft und Forschung...

Man kann ja von Karneval, Fasching etc. halten was man will, aber zumindest in Teilen Deutschlands kann man Karneval als Popkultur bezeichnen. Natürlich ist die Prunksitzungs-Scheiße im Fernsehen schon lange nicht mehr tragbar und auch als Zuschauer kaum zu ertragen. Aber der Karneval ist populäre Kultur, wenn auch streitbar. John Fiske ist sich jedenfalls sicher, dass Karneval mit seinen körperlichen Vergnügen und seiner Expressivität populäre Kultur ist.

Dank an Jan F.; Birgit M.; Caro J.; Wolfgang R., Jonas B. und Gila H. für eine interessante Facebook Diskussion zum Für und Wider.

Die Lieder sind alle exemplarisch Teil des Kölner Karnevals. Ich misch hier bestimmt keine Karnevalsregionen durcheinander. Das Endet nur im Chaos.

Vermutlich lässt sich die Entwicklung der populären Kultur in Deutschland auch sehr gut, an der Entwicklung des Karnevals erforschen, aber nicht heute, denn:
Fründe! Et is Rusemondach.
















14. Februar 2010

Top! Die Wette gilt...

So mein Lieber! Ich wette mit euch, dass ich alle "Wetten dass...?"-Staffeln am Grad der Langeweile erkennen kann, denn der Spaß für Jung und Alt wird heute 29 Jahre alt. Und dabei erkenne ich Popstars am Oberschenkel. HAR HAR!
Gut. Nachdem die ganzen abgelutschten und immer wieder vom SPIEGEL durchgekauten Klischees über "Wetten dass...?" abgespult wurden, kommen wir zu den wirklich interessanten Dingen über Deutschlands einzig erfolgreiche Samstag-Abend-Show. Früher als ich klein war musste die Sendung immer geguckt werden. Andere Familien gingen Sonntags in die Kirche, wir haben Samstags "Wetten dass...?" geguckt. So kam es auch, dass ich einst die Ausgabe sah, bei der Bill Gates höchstpersönlich Werbung für die grandiose Zukunft der Computertechnologie machte. Die Episode in der der Papst auftreten sollte hat leider nie existiert, weil Frank Elstner die Alternative einer Videokonferenz nicht akzeptierte und sich bis heute darüber schwarz ärgert. Elstner sagt übrigens er habe das Konzept für die Show in einer Nacht innerhalb von zwei Stunden runtergeschrieben, und damit die angeblich erfolgreichste Fernsehshow Europas geschaffen. Zudem ist die Sendung eine der wenigen deutschen, die auch ins Ausland verkauft wurden.
Ich empfehle den Wikipedia-Artikel Abschnitte "Spektakuläre Wetten" & "Skandale und Kurioses".

Dieses grafisch aufwändige Intro hat 30 Millionen Mark an GEZ Gebühren gekostet, der Anzug von Frank Elstner gar doppelt soviel.