24. März 2010

Ein Prisma ist in der Optik ein Hilfsmittel für die Reflexion oder Spektralfarbenzerlegung von Licht.

Roger Waters lebte mit seitem Kumpel Dave Gilmour und ihren Freunden Richard Wright und Nick Mason in der weiten Landschaft von England. So weit das Auge reichte, gab es nur graue Einöde, ohne Blumen und ohne Bäume. Ihr Haus war das einzige Haus weit und breit, und es war winzig. Es bestand nur aus einem einzigen Raum, in dem ein Mischpult und einige Stühle standen. Dann gab es noch einen Schlagzeugt für den Sound, einen Synthesizer und zwei Saiteninstrumente.

An den Saiteninstrumenten standen Dave Gilmour und Rogers Waters, und am Schlagzeug saß Nick Mason. Das Häuschen hatte weder Dachboden noch Keller. Es gab aber eine Falltür im Fußboden, die zu einem engen dunklen Loch führte, das auch "Abbey Road Studios" genannt wurde. Hierhin flüchteten sich Dave, Richard, Nick und Roger Waters, wenn eine der gefährlichen Aufnahmesessions über das Land tobte.

Wenn Roger Waters aus der Tür blickte, sah er nichts als endlose graue Landschaft. Nachbarn gab es nicht. Die Sonne brannte unbarmherzig vom Himmel und dörrte den Boden aus, so dass er rissig und trocken war. Das Gras verbrannte in der glühenden Hitze, und das Haus, das einmal frisch und bunt gestrichen gewesen war, sah nach Jahren der Sonne und des Regens ebenso grau und trostlos aus wie alles hier.

Die harten Jahre in der Steppe hatten ihren Ex-Bandleader Syd Barret müde und blass werden lassen. Er war fett und ernst und lächelte nur selten. Auch sein Nachfolger David Gilmour war ernst und streng. Er arbeitete den ganzen Tag schwer, und sein Gesicht war ebenso grau wie sein langer Bart. Wie Syd Barret lachte er nie und war auch ansonsten sehr schweigsam.

Was für ein Glück war es da für Roger Waters, dass es "The Dark Side of the Moon" gab. "The Dark Side of the Moon" war ihr erfolgreichstes Album mit seidigem schwarzen Cover und einem schönen, funkelnden Prisma. "The Dark Side of the Moon" begleitete Pink Floyd überall hin und war immer zu Späßen aufgelegt. Ohne ihn wäre Pink Floyd vielleicht genauso grau geworden wie Genesis, aber "Dark Side of the Moon" bewahrte sie davor mit seinen drolligen Einfällen. Die Menschen spielten es oft stundenlang und liebten es sehr.

Foto: (c) Capitol Records










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