13. November 2010

Don't worry Ma'am. I'm from the Internet.

Hey! Fantasia wird heute 70... ach ich fand den Zauberlehrling immer Kacke.
Hey, das World Wide Web wird heute 20. Das ist besser. Das Internet an sich, als Netzwerk ist ja um einiges älter, die populäre und dominierende Ausformung in Form von Websites die man sich mit einem Browser ansieht ist aber erst relativ jung. Ist das Internet (der Ausdruck ist ja mittlerweile völlig synonym zum World Wide Web geworden) Pop? Nein. Fast alle mir bekannten Versuche das Internet populär zu verabeiten sind völlig gescheitert. Aber die Produktion von Pop begünstigt das Internet ungemein. Das Phänomen, dass Gegenstände durch das Internet Pop werden hat sich durch das Web 2.0, also die Möglichkeit der einfachen Produktion und Distribution von Inhalten durch User, verstärkt. Die originäre Form des modernen Internet-Pop ist das sog. Internet-Mem. Der Ausdruck "Mem" stammt von dem Evolutionsbiologen Richard Dawkins, und hat recht wenig mit dem Internet-Mem zu tun. Internet-Meme sind einfach Bilder, Videos, Websites die sich einfach sehr schnell verbreiten und extrem populär sind. Dazu kommt meist noch ein gewisser Grad an Kurzweil. Oft rutschen Meme dann in die klassischen Medien. Also schon irgendwie Internet-Pop. Aber auch "altmodischer" Pop wird vom Internet beeinflusst (und ich meine nicht das Gewinsel der Inhalteindustrie, weil sie nicht jede Woche eine Milliarde Euro mehr verdienen als dieses dumme dumme Google). Nein, denn mit dem Internet kann man auch Popstars machen so wie z.B. Justin Bieber. Dessen Karriere basiert darauf, dass seine Mutter YouTube-Videos von ihm beim singen hochlud. Heute sind Teile des Rechenzentrums von Twitter einzig und allein damit beschäftigt die Tweets des 16 Jahre alten Justin zu verteilen. Das mit dem Internet und dem Pop ist aber insgesamt ja noch irgendwie ein bisschen Neu. Daher halte ich mich mal von einer Zukunftsprognose fern, und schaue gespannt zu was da noch so kommt. Was ich weiß, ist das der Popkulturkalender ohne Internet nicht funktionieren würde.

Foto: Daniel Ogren Photography CC-BY-2.0

Der laut MTV größte Musiker aller Zeiten: Rick Astley. MTVs Voting-Seite für die Europe Music Awards wurde manipuliert um Astley den Preis "Best Act Ever" zu kommen zu lassen. Dies war eine direkte Folge des Rickroll-Phänomens, bei dem sich Leute Links mit interessanten Infos schicken, der Link verwies aber nur auf ein Video von "Never gonna give you up".



Know Your Meme
erklärt und listet Internet Meme.


Justin Bieber, bald auch in 3D.


"Killing in the Name of" wurde der britische Weihnachtshit 2009. Die Briten haben einfach das Lied so oft bei iTunes, Amazon und co. gekauft, dass die Casting-Show-Bands keine Chance hatten.


"The Blair Witch Project" war der erste Film, der ausführliches Internetmarketing nutzte. Das klappte ganz vorzüglich. Der Film wurde ein Hit.

12. November 2010

Qi Bing Mao

Loriot's Werk ist einer der wenigen festen Bestandteile des Popkulturwissens des Otto Normalverbrauches. Wer bei "Wer wird Millionär" die Frage nach dem Kosakenzipfel nicht beantworten kann, darf gleich nach der Show den Ausweis abgeben. 1967 kam der studierte Grafiker dann an die ARD-Sendung Cartoon für die er komische Sketche und Zeichentrickfilme produzierte. Cartoon erzeugte auch die Assoziation von Sofa und Loriot, denn auf dem roten Sofa der Sendung begrüßte Loriot bekannte Karikaturisten. 1971 erschuf Loriot ein kleines Männchen als Maskottchen für die Aktion Sorgenkind der ARD. Das Männchen bekam noch einen Hund namens Wum. Es dauerte kein Jahr, bis das Männchen verschwunden war und Wum wurde der Star und das Maskottchen der Show. Als die Show "Der große Preis" startete erschien noch der Elefant Wendelin neben Wum. Dazu kamen noch Wim Thoelke (und Hans-Otto Hügel von der "jungen, dynamischen Universität Hildesheim", so Thoelke.). 1976 produzierte Radio Bremen dann die Fernsehreihe "Loriot". Deren Sketche bis heute zitierfähig sind.











11. November 2010

Unendlich viele Affen an unendlich vielen Schreibmaschinen.

Liebe Leser,


heute ist leider meine Katze Rocky gestorben, daher werde ich meinen Weblog erstmal aussetzen.
Wenn ich eine neue Katze habe schreibe ich weiter.

Okay Spaß beiseite:

Mit dem heutigen Popkulturkalender ist ein Jahr rum. Der Kalender begann am 11. November 2010 (auf subpool.de ein Paar Monate später). Angefangen hat der Kalender durch ein Gespräch mit Mathias Mertens auf meinem Sofa. Wir sprachen die Verbreitung von popkulturellem Wissen in der Gesellschaft. Ich dachte, man müsse sie den Leuten mal näher bringen, diese Welt aus Pop die sie grade verpassen. Eine Form hatte die Idee noch nicht. Am 12. September 2009 las ich dann vom Geburtstag von "Bonanza". Ich postete also einen Hinweis auf den Geburtstag "Merlin Schumacher feiert 50 Jahre Bonanza!". Ein paar Tage später wurde Nintendo 120 Jahre. Und Ruck-Zuck wurde ein kleiner Popkulturkalender daraus. Leider konnte ich in den Facebook-Posts nicht immer alles so machen, wie ich das wollte, und außerdem waren die Sachen ja nur für meine Facebook-Freunde erreichbar. Also erstellte ich am 11. November 2009 diese Blogger-Seite. Im Lauf des Jahres hat sich das grobe Format der Kalenderblätter geändert. Bleibt nur die Frage, obs denn jetzt weitergeht. Die Antwort ist erstmal: Ja. Viele Tage hatten Doppelungen die ich zumindest am Anfang berücksichtigte, später aber außen vor lies, um nur das Wichtigste zu verhandeln. Es gibt aber noch eine Menge Pop der im Kalender fehlen. Mir fehlt z.B noch ein wenig der Umgang mit Pop in der Welt.
Außerdem wollte ich ja immer noch an Hand von Lady Gaga und Star Wars beweisen, dass das natürliche Recycling des Pop mindestens zwei verschiedene Habitus an den Tag legt. Der eine ist Scheiße, der andere nicht. Dazu kommt noch der Unterschied von Pop und Populär mit Hilfe von Gilber & Sullivan, den Fanta 4 in einer Gartenlaube. Und wohin nur mit den ganzen Hetzschriften gegen Sting, Phil Collins und dem deutschen Schulsystem. Der große Pop-Knigge. Der mathematische Beweis, dass Pop unbesiegbar ist (mit Paul Erdös). Weiber rumkriegen mit "Sylvester Stallone"-Zitaten. Manowar für Großeltern. Deutschland schafft sich den Schlager ab. Irgendwas mit Ficken. Warum ein Ohrwurm kein Hit ist oder: Die Stimme im Radio lügt. Und Indiana Jones hab ich auch vergessen!
Vielen Dank an alle fürs Lesen, Kommentiern und Hinweise geben. Bis Morgen. ;)

Zum Abschluss: Popmusik.











10. November 2010

Uiuiuiuiuiuiui!

Am 10. November 1969 begann sich die Welt der Kinder zu verändern. Sie veränderte sich auf eine Art und Weise wie es niemand hätte voraus ahnen können. Ihre Welt füllte sich mit Buchstaben und Zahlen, mit Erkenntnissen über die Welt und ihren Zustand, mit Fragen und Antworten auf das Leben und die Existenz. Der Auslöser dieses Phänomens trägt den Namen: Sesamstraße.
Einzig und allein in Bayern konnte man sich der Veränderung erwehren und zeigte keine Sesamstraßen-Folgen im Fernsehen. Offiziell mit der Begründung, man sähe die soziale Situation in Deutschland nicht korrekt wiedergeben. Aber auch das musste man irgendwann aufgeben. Immerhin konnten straff organisierte Elternverbände in den 70er-Jahren die Figur des "Oscar" aus der Sendung entfernen lassen. Seit 1969 beherrscht nun die Sesamstraße die Früherziehung aller Kinder. Größere Versuche der Sendung eine Ende zu machen wie z.B. der Großbrand von 1988 schlugen vollends fehl.

Foto: Cameron Stern CC-BY 2.0



















Warum braucht man einen Jungen um ein Lied zu singen?


Herr von Bödefeld, der alte Drecksack.










9. November 2010

Sisyphus Magazine

Man kann ja zurecht vom Rolling Stone halten was man will, aber zumindest die US-Ausgabe ist ein Wegweiser was Pop angeht. Der Laden ist mittlerweile komplette durchkommerzialisiert, soweit sogar, dass es ein "Rolling Stone"-Restaurant gibt. In seinen frühen Jahren, war die Zeitung aber noch ein Hort von politisch motivierten Irren mit Geschmack, anders lässt sich die Tatsache, dass Hunter S. Thompson für den Rolling Stone schrieb nicht erklären. Heute würde er vermutlich nach einer Viertelstunde gefeuert. Das Hippie-Gegenkultur-Magazin, als dass die Zeitung anfing, ist es nicht mehr. Vermutlich auch besser so, denn in der Hippie-Gegenkultur ist ja nicht mehr soviel los. Ich schau jetzt mal ob ich bei Wikipedia eine Liste der Listen des Rolling Stone finde...

Foto: ®Wenner Media LLC / Axel Springer AG










8. November 2010

Press Play on Tape

Anlässlich des 81. Jubiläums, des ältesten noch erhaltenen deutschsprachigen Hörspiels "SOS ... rao rao ... Foyn" soll es heute um Hörspiele gehen. Wie eine Freundin von mir einst herausfand (siehe hier), ist das mit den Hörspielen garnicht so einfach. Es gibt da erhebliche Variationen. Eine der wenigen Konstanten ist wohl die Tatsache, dass wir Alle schonmal Hörspiele gehört haben. Deutschland ist nämlich eine große Hörspielnation. Schon in den 50ern sorgten Francis Durbrigdes "Paul Temple"-Hörspiele für leere Straßen. Angefixt wird das deutsche Kind mit Bibi Blocksberg und Benjamin Blümchen. Kommt dann auf "Die drei ???" oder TKKG (um dann schnell zu "Die drei ???" zu wechseln, damit man nicht weiter gedisst wird) und hört sich dann weiter um auf dem Karussell der Hörspielproduktionen. Zwischendurch wird versucht sich "erotische Geschichten" versucht als Hörbuch anzuhören und denkt: Was für ein Dreck.

Foto: GRAHAMUK CC-BY-SA 3.0

Har Har. Meine Eltern mussten so oft die verdammte "Benjamin Blümchen der Wetterelefant" hören, bis ihnen Blut aus den Ohren kam.


Die mit dem von Bibi gehexten Schluss, dass sich Nachts in Luft verwandelt hab ich dann so oft gehört bis mir Blut aus den Ohren kam.


Die drei ??? wären eigentlich schon fast einen eigenen Kalender wert, denn sie haben einen großen Teil der gegenwärtigen Popkultur geprägt.


Bei der Kassetten-Industrie auch sehr beliebt war TV-Serien zu Hörspielen umzubauen. Wenn ein visueller Gag wirklich wichtig für die Story war gabs eben einen Off-Sprecher ansonsten wurde einfach die Tonspur der Serienfolge laufen gelassen.


Jan Tenner! So eine Art Versager-"Flash Gordon", aber die beliebteste Sci-Fi-Hörspielserie der 80er. Ich habe mir von ein paar Monaten alle Folgen angehört (Um endlich rauszukriegen wie die eine Folge die ich besaß weiterging). Hart, aber herzlich.


Eigens für den deutschen Markt produziert und ebenfalls ein Klassiker der Kinderhörspiele ist: He-Man!

7. November 2010

That was a helluva ride!

Wenn man es schafft 50 hartgekochte Eier zu essen, 800$ die Woche mit Morradrennen zu verdienen, die längste Autoverfolgungsjagd der Filmgeschichte zu fahren mit einem Auto das für den eigenen Fahrstil modifiziert wurde, den kommunistischen Blob zu besiegen, am zweiten Tag schneller zu den Revolver ziehen als jeder andere und damit Yul Brynner die Show zu stehlen, Frank Sinatra zu beeindrucken, seinen Stuntmen und Freunden die Ehre zu geben die ihnen zustand, für einen Oscar nominiert zu werden, der bestbezahlteste Schauspieler der Welt zu werden, eine Rolex nach einem benannt zu haben, Hollywood zu verlassen und mit meinem Wohnwagen und seinen Motorrädern durch die USA zu reisen, dass Sheryl Crow Lieder über einen schreibt, Ed Sullivan den Atem zu verschlagen, dann ist man Steve McQueen.

Nachgereicht: Der Kalender vom 20. September.