3. April 2010

"Wo ist die Butter?" murmelt Don Hollywood

Heute wäre Marlon Brando 86 Jahre alt geworden. Der Schauspieler galt als einer der wichtigsten Vertreter des "Method acting". Nach einer leicht chaotischen Schullauftbahn begann Brando Schauspiel an der "New School" zu studieren. Bei der bekannten Schauspiellehrerin Stella Adler lernte er das Stanislawski-System. Mitte der 40er Jahre verschaffte sich Brando dann einige Rollen am Broadway, bis er in Elia Kazans Inszenierung von "Endstation Sehnsucht" mitspielte. Die Rolle machte Brando am Broadway populär. Die Verfilmung des Stücks machte ihn weltberühmt. Für die Rolle des Stanley Kowalski wurde er für den Oscar nominiert. Ebenso für die folgenden drei Jahre, für die Filme: "Viva Zapata!", "Julius Caesar", und "Die Faust im Nacken".
In den 50er und 60ern nahm Brando diverse Rollen an, auch solche die das Publikum nicht unbedingt von ihm erwartet hätte. So spielte er "Sky Masterson" in "Guys and Dolls" oder einen Nazi-Offizier in "The Young Lions".
1972 kam dann "Der Pate". Der Autor Mario Puzo hatte sich schon immer vorgestellt, dass Don Vito Corleone von Brando verkörpert wird. Auch Francis Ford Coppola war von Brando als Pate begeistert, und überzeugte Paramount Pictures, davon dass der Mann mit den Wattebäuschchen im Mund der Richtige ist. Zu dieser Zeit war Brando schon leicht exzentrisch. Seinen gewonnen Oscar lehnte er ab, schickte aber die indianische Aktivistin Sacheen Littlefeather mit einem 15 Seiten langen Brief zur Verleihung. Sie improviesierte nur ein Paar Sätze auf der Bühne, verlas den Protest gegen die Behandlung und Darstellung von amerikanischen Ureinwohnern in gänze vor der Presse.
1973 erschien dann "Der letzte Tango in Paris". Auch hierfür wurde, trotz des Skandals um den Film, Brando wieder für den Oscar nominiert.
1977 begannen dann die Dreharbeiten zu "Apokalypse Now". Erwartet wurde ein schlanker, fitter Marlon Brando welcher das Buch "Heart of Darkness" gelesen hatte. (Um seine Rolle auch zu verstehen). Aufgetaucht ist dann ein fetter unvorbereiter Brando. So kam es auch, dass Coppola die Figur des Colonel Kurtz beschnitt, und die Dialoge improvisiert wurden.
Das beste Geschäft und die letzte große Rolle Marlon Brandos war wohl in "Superman". Brando spielte Supermans Vater Jor-El und bekam für die zwei Wochen Dreharbeiten 3,7 Mio $ und nur unter der Bedingung, dass er das Drehbuch nicht lesen muss, und seine Textzeilen neben der Kamera angezeigt wurden. In den 90ern spielte er noch ein Paar Rollen, die meist nicht so begünstigt wurden. Vorallendingen für die Hauptrolle in "Die Insel des Dr. Moreau" wurde Brando gescholten.












Teil 2



2. April 2010

Genuine Class

Heute vor 10 Jahren starb Alec Guinness. Der britische Schauspieler ist den meisten am besten bekannt als Obi-Wan Kenobi. Neben dem vor-vorletzten lebenden Jedi spielte er aber auch andere Rollen. Sein Durchbruch gelang ihm mit dem Film "Adel verpflichtet", indem er acht Rollen spielt. Diese acht Mitglieder des britschen Hauses d'Ascoyne werden im Laufe des Films alle ermordet.
Guiness war danach auf britische Komödien gebucht. So spielte er den Bandenchef Prof. Marcus in dem Film "Ladykillers", welcher später mit Tom Hanks in der Rolle des Prof. Marcus neu-verfilmt wurde.
Guinness Karriere Umschwung kam mit dem Film "Die Brücke am Kwai". Seine Darstellung des Colonels Nicholson machte ihn international als Charakterdarsteller bekannt. So folgten Rollen in "Lawrence von Arabien", "Doktor Schiwago", "Der kleine Lord" und "Hitler - Die letzten Zehn Tage". Dennoch wurde Guiness in den 60er und 70er Jahren immer mehr von jüngeren Charakterdarstellern wir Peter O' Toole oder Richard Burton verdrängt.
1977 kam dann Star Wars in die Kinos, und Guinness wurde für die Darstellung von Obi-Wan Kenobi gefeiert. Vorallendingen von den Fans. Diese mochte Guinness aber nicht so recht, denn er fand den Kult um ihn und die Gleichsetzung von ihm und Kenobi unangenehm.










Teil 2

1. April 2010

In eigener Sache

Liebe Freunde des Popkulturkalenders,

es wird sich in Zunkunft einiges ändern, denn der Popkulturkalender wird umziehen. Nach längeren Verhandlungen mit dem Axel-Springer-Verlag wird der Popkulturkalender in Zukunft die beliebte Kolumne "Post von Wagner" in der BILD ersetzen. Der beliebte Journalist und Kolumnist Franz-Josef Wagner wird demnächst in Rente gehen. Für die nächsten 2-3 Wochen werden hier noch täglich Artikel erscheinen, danach wird der Popkulturkalender täglich in der gedruckten BILD am Kiosk erhältlich sein, sowie online auf Deutschlands beliebtestem Nachrichtenportal bild.de.
Es waren schöne Zeiten hier auf Blogger, und es werden sicher noch schönere bei BILD.de, denn dort wird es möglich sein alle relevanten Ausschnitte von den Content-Produzenten zu lizensieren und online zu stellen.
Geplant sind auch Ausflüge mit zugehöriger Videokolumne. So ist in Planung eine Tour durch die USA zu machen, um die immer währende Begeisterung der Amerikaner für Gilbert & Sullivan zu erklären. Auch Interviews mit Personen des popkulturellen Zeitgeschehen (Lady Gaga, Sting, Chris Martin, Michael Bay, Kai Diekmann, Sting, Shia LaBöff, Sting, Phil Collins usw.) wird es geben.

Deshalb:
Vielen Dank für eure bisherige und zukünftige Aufmerksamkeit.

Merlin

31. März 2010

Bestell noch Heute!

Das große
"Harold von Braunhut"-Set!!!

Zum 84. Geburtstags des Erfinder, Geschäftsmanns und Rennfahrers gibt es jetzt alle seine großen Hits in einem Paket!

Das große Paket kostet nur 19,95€ (zzgl. Versandkosten).

Dieses unglaubliche Angebot hat folgende Bestandteile:


1. Die fantastische Röntgenbrille!
Die Brille funktioniert völlig ohne Röntgenstrahlung. Sie ist nur ein Pappkarton mit zwei Löchern. Diese Löcher sind so positioniert, dass sich das Licht ein wenig bricht und durch die optische Doppelung es so erscheint, als könne man durch die Oberfläche von Dingen sehen.

2. Die verrückten Krabben!
Waren stinknormale Einsiedlerkrebse. Wenn man die Tierchen nicht grade im Versandhandel bestellt, sondern sie bemüht pflegt können sie Jahrzehnte alt werden.

3. Das unglaubliche Haarwuchs Monster!
War auch nur ein Stück bedruckter Karton auf dem ein Monster aufgedruckt war. Wenn der Karton mit Wasser in Berührung kam wuchsen auf ihm kleine Kristalle.

4. Den unsichtbaren Goldfisch!
Der immer unsichtbar bleibt, was vorallendingen daran liegt, dass er nicht existiert!

5. Die weltberühmten Urzeit-Krebse!
Die jeder aus dem YPS-Heft kennt. In Wirklichkeit sind das normale Salinenkrebse, welche sich in Kryptobiose befinden. Die kleinen waren so populär, dass der Astronaut John Glenn 400 Millionen Stück davon in den Weltraum mitnahm. Und es gab ein Videospiel und eine Fernsehserie, in der die Urzeitkrebse mit den Menschen interagieren.


Foto: Claudio Lobos







30. März 2010

Mother Muzak

Astrud Gilberto wird heute 70 Jahre alt. Astrud Gilberto ist die Stimme die man bis ans Ende der Zeit hören würde, wenn die Hölle eine unendliche Fahrstuhlfahrt ist. Sie ist nämlich die Sängerin des Songs "The Girl from Ipanema", dem absoluten Fahrstuhlmusik-Klischee. Es gibt genug andere "Muzak"-Lieder die in Fahrstühlen gespielt werden, aber "The Girl from Ipanema" ist die unbestrittene Königin des belanglosen Hintergrundgedudels. Die Dame rechts ist übrigens "The Girl" und nicht Frau Gilberto. Helô Pinheiro war die angebliche Inspiration für das Lied. Aber stimmen tut es nicht. Vinícius de Moraes und Antônio Carlos Jobim schrieben das Lied eigentlich für ein Musical. Erst später sahen die beiden Pinheiro am Strand von Rio entlaggehen und dichteten ihr das Lied an.
Im allgemeinen wird spekuliert, dass diese "Fahrstuhl-Tradition" auf den Regisseur John Landis zurückgeht, im speziellen auf "Blues Brothers". Die Fahrstuhlszene in Blues Brothers ist recht populär und ist eben mit dem Lied unterlegt. So entstand dann wohl auch die Tatsache, dass in Fahrstühlen in Film und Fernsehen immer Muzak in irgendeiner Fassung läuft.

Foto: Sérgio (Savaman) Savarese

Hier die bekannte Version von Astrud Gilberto mit Stan Getz








Genau hinhören!


Die Fahrstuhlmusik aus "System Shock".




29. März 2010

Limonadschik

Ich will hier ja gar keine Werbung machen oder so, aber dennoch wird Coca-Cola heute 114 Jahre alt. Und wenn man ehrlich ist braucht das vermutlich bekannteste Produkt der Welt den Platz hier eh nicht. Und wenn ich ehrlich bin mag ich das Zeug. Aber das nur am Rande. Also: Vor 114 Jahren rührte John Pemberton seine Limonade zusammen, zum ersten Mal, in seinem Vorgarten.
Das Coca-Cola vermutlich auf der ganzen Welt zu kriegen ist wird keiner bestreiten. Das Foto rechts ist ein Cola-Automat der auf dem Space Shuttle Endeavour mitflog. (Eine Dose Pepsi und eine Dose Coke flogen bereits 1985 auf der Challenger mit.)
Coca-Cola hatte auch Einfluss auf die Popkultur. So gibt es immerhin drei Filme in denen Produkt bzw. Konzern eine zentrale Rolle spielen und ein paar Lieder in denen es Erwähnung findet. Von dem berühmten Cola-Flaschen-Design, und dem Märchen vom Cola-Weihnachtsmann mal abgesehen. (Nein, die Firma hat weder den Weihnachtsmann erfunden, noch sein aussehen. Nur Limonade und Fanta.)
Natürlich gibt es auch genug Kritik an dem Laden. Angefangen mit dem hohen Zuckergehalt und aufgehört mit der Ermordung kolumbianischer Arbeiter um Löhne zu drücken.

Foto: RadioFan

One, Two, Three - Ein Billy Wilder Film über einen Coca-Cola-Manager der nach West-Berlin versetzt wird.


Eric Roberts versucht im Outback rauszufinden warum ein kleiner Ort keine Cola konsumiert.


"Die Götter müssen verrückt sein." - Ein Zeitvertreib in vielen ausgefallenen Schulstunden.


Bei 58 Sek: He got monkey finger he shoot coca-cola


Dieser Song landete durch den Spot in den Top 20 der Billboard Charts.


Und natürlich das Lied das uns seit 9 Jahren das Weihnachtsfest verzuckert.


Die "Cola-Wars" der 80er und 90er, also die Zankereien um Marktvorherrschaft in den USA, fanden auch in "We didn't start the fire" Erwähnung.

28. März 2010

Please keep off the grass

Heute vor sechs Jahren starb Peter Ustinov. Das multikulturelle Multitalent begann seine Schauspielkarriere nur um der Schule zu entfliehen und spielte kurz vor dem zweiten Weltkrieg im Player's Theatre in London.
Im Zweiten Weltkrieg diente er als Soldat, zeitweise als Assistent für David Niven. Er spielte auch in Propaganda Filmen wie "One of Our Aircraft is Missing" mit. Nach dem Krieg begann er auch Stücke zu schreiben. So wurde "The Love of Four Colonels" sein erster Erfolg. Seine Schauspielkarriere war mit Nero in "Quo Vadis" und "Wir sind keine Engel" schon etwas weiter. 1960 und 1964 gewann er jeweils den Oscar für die beste Nebenrolle. Jeweils für "Spartacus" und für "Topkapi". Ab 1978 gab er dann den "Hercule Poirot" den franzö...belgischen Detektiv in den Verfilmungen der Bücher von Agatha Christie.
1984 drehte Ustinov eine Dokumentation für das irische Fernsehen, und sollte dafür Indira Ghandi interviewen. Das wurde die letzte Verabredung von Indira Ghandi. Auf dem Weg zu dem Treffen mit Ustinov wurde sie erschossen.
In seinem Privatleben engagierte sich Ustinov sehr für die UNICEF, und sortierte seine Prioritäten dementsprechend. Erst kam die UNICEF und dann die Schauspielerei.
Aufgrund Ustinovs kultureller und intellektueller Vielseitigkeit wurde er oft als moderner Universalgelehrter gesehen.
Foto: Allen Warren


Lt. Aldo Raine aus "Inglourious Basterds" wurde übrigens nach Aldo Ray benannt.







Teil 2