19. Dezember 2010

Wann wird's mal wieder richtig Sommer?

Holland - fremd und geheimnisvoll. Und aus deutscher Perspektive oft ein Graus, aber auch eine nie versiegenwollende Quelle von Fernsehmoderatoren. Allen voran der verstorbene Rudi Carrell. Der wäre heute nämlich 76 Jahre alt geworden. Carrell tingelte in den 60ern so durch das holländische Fernsehen, bis er 1964 die Rose von Montreux für eine komische Robinsonade gewann. Das öffnete im die Türen bei Radio Bremen. Dort lief ab 1966 die "Rudi Carrell Show". Die Show war ein Erfolg und lief immerhin neun Jahre, nur um dann von einem noch größeren Straßenfeger abgelöst zu werden. Der Straßenfeger war die Quizshow "Am laufenden Band" und revolutionierte ein bisschen die deutsche Fernsehunterhaltung. Am bekanntesten war das Ende der Show, bei dem die Kandidaten sich auf einem Laufband vorbeifahrende Artikel merken mussten. Alles was sie hinterher noch aufzählen konnten durften sie mitnehmen. Internationalen "Erfolg" hatte Carrell am 15. Februar 1987, als er im WDR Ayatollah Khomeini mit Damenunterwäsche bewarf. Innerhalb von sechs Sekunden gab es eine internationale Krise und Carrell musste sich öffentlich Entschuldigen. 1987 begann dann "Herzblatt" und 1988 "Laß dich überraschen". Eine meiner frühsten Fernseherinnerungen (neben der einen Folge "Nase vorn" die ich mal gesehen habe). Eben noch in der Glotze, jetzt schon im Popkulturkalender. Ab 1993 kam dann das Privatfernsehen. Bei RTL moderierte Rudi dann die Postleitzahlen-Propaganda "Die Post geht ab". und 1996 kam das Grauen in Form von "7 Tage, 7 Köpfe". 2002 machte Carell Schluss mit dem Fernsehen. Er starb 2006 an Lungenkrebs.

Foto: Ilona Eggers CC-BY-SA 2.0











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