24. Dezember 2010

Das Schrille in der Musik

Am Heiligabend des Jahres 1975 verstarb der Komponist Bernard Herrmann. Als junger Mann arbeitete er für den US-Fernsehsender CBS. Dort lief ihm ein ehrgeiziger Orson Welles über den Weg. Die beiden freundeten sich an, und Herrmann übernahm die Musikregie bei Welles' "Krieg der Welten". Mit Welles kam Herrmann auch zum Film. Er komponierte die Musik zu Welles' Meisterwerk "Citizen Kane" und "Der Glanz des Hauses Anderson". Auch außerhalb der Filmmusik machte sich der Amerikaner einen Namen. So förderte er früh die als unspielbar geltende Musik von Charles Ives und bemühte sich auch um die Verbreitung europäischer Kompositionen in den USA. Sein Traum irgendwann mal einem großen Orchester vorzustehen ging aber nie in Erfüllung. Sein Durchbruch als Filmkomponist verschaffte ihm Alfred Hitchcock, für den er die Musik zu Psycho, Vertigo, Marnie und "Der Unsichbare Dritte". Auch elektronische Musik hatte es Hermann angetan. So verwendete er früh ein Theremin in einem Soundtrack und verwendete es dann auch in "Der Tag an dem die Erde still stand". Vermutlich zementierte er damit das Theremin als Klischee für Sci-Fi-Musik der 50er. Ein Revival seines Stücks "Georgie's Theme" kam mit "Kill Bill" auf. Das gepfiffene Stück aus "Twisted Nerve" bohrt sich in jedes Gehirn. In den 60ern begann er auch die Musik zu TV-Serien zu komponieren. So kam es dazu, dass er die Titelmelodie zu "Twilight Zone" komponierte. Eine seiner letzten Arbeiten war die Musik zu Scorseses "Taxi Driver".









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