1. Dezember 2010

Wie man sich einen Western bastelt.

Also das funktioniert folgendermaßen: Man nimmt sich 'nen griesgrämigen und, ganz wichtig, einsamen Typen der irgendwo im Amerika des 19 Jahrhunderts rumhängt. Am besten hat er noch ein Pferd dabei und ein paar Kühe. Wenn er in Mexiko ist isses falsch. Wenn er keine Kühe hat ists auch falsch. Ohne Pferd machens nur die Italiener. Die Musik lässt man am besten von 'nem riesen Orchester einspielen. Der Mann der den Soundtrack schreibt ist am besten Amerikaner. Wichtig ist auch eine Frau die unseren Helden liebt, aber es gibt irgenein Drama, dass dafür sorgt, dass sie nicht zusammen sein können. Toll sind auch Aufnahmen von ruthenischem Salzkraut, vor dem Duell am High-Noon. Das mit den Pferdedieben, ihr wisst schon. Alternativ geht auch ein linker Sherriff. Bevor ichs vergesse: Züge, total wichtig. Am besten mindestens einmal ausrauben lassen pro Film. Ebenso wie Postkutschen, Saloon-Türen, Pferdetröge, das Geräusch eines arbeitenden Schmiedes, John Wayne, Henry Fonda und Gary Cooper die dir alle drei ganz tief in dein Herz blicken. Als Regisseur nimmt man am besten John Ford, der dreht die Scheiße aus dem Genre. Lasst ihn aber nicht einfach jede Szene im Monument Valley drehen, sonst ist alles braun. Ende der 60er geht der ganze Kram dann vor die Hunde und irgendwelche Italiener erfinden die Spaghetti-Western. Dazu irgendwann mehr. In noch fernerer Zukunft kommt dann Kevin Costner und verdient mehr Geld mit einem Bastard-Western als alle jemals zuvor zusammen. Ich gehe jetzt wieder raus und starre noch ein bisschen in die Sonne.













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