25. Februar 2010

Durschnittsdeutscher

Heute wäre Gert Fröbe 97 Jahre alt geworden. Fröbes Karriere begann mit einer im nachhinein Recht aussergewöhnlichen Rolle. Er spielte in dem Film "Berliner Balladen" die Rolle des "Otto Normalverbrauchers". Der Name der Rolle schaffte es als einer der wenigen Figurennamen (vielleicht der einzige) in die deutsche Sprache überzugehen. Man kann jedoch nicht sagen, dass das Fröbe unsterblich gemacht hat, denn um den Hintergrund des Otto Normalverbrauchers weiß ja kaum noch wer.
Der junge (und noch schlanke) Fröbe begann seine Karriere als Kulissenschieber im Stadttheater Zwickau, und arbeitete sich langsam hoch zum Schauspieler für Nebenrollen hoch.
Zwischen 1933 und 1935 geschah angeblich die sog. "Dresdner Anektdote". Fröbe arbeite dort als Theatermaler und traf sich mit dem damaligen Intendanten Erich Ponto um sich über Malerei auszutauschen. Kaum war Ponto angekommen begann Fröbe den "Faust" zu rezitieren, worauf Ponto angeblich rief "Hörn'se auf, hörn'se auf, Mephisto ist kein Sachse!".
Später nahm Ponto Fröbe, trotz seines Sächselns als Schüler an.
Im Jahr 1958 spielte Fröbe den Kindermörder in Dürrenmatts "Es geschah am helllichten Tag". Die Rolle brachte ihm auch internationale Engagements ein. So kam er auch an die Rolle des Bond Bösewichts Auric Goldfinger. Fröbe wurde jedoch für die englische Fassung neusynchronisiert. Sein Sächseln verschwand auch beim Englisch sprechen nicht. Von da an war er immer für die Rolle des typischen dicken Deutschen gebucht. In den 60ern spielte Fröbe zudem noch den Kommissar Lohmann in Remakes der "Dr. Mabuse" Filme von Fritz Lang.
Fröbe starb 1988 unerwartet an einem Herzinfarkt.

Foto: WDR.de

Immer wieder großartig! Immerhin mein Lieblings-Bond.


Dem Internet mangelt es doch arg an Schnipseln aus deutschen Nachkriegsfilmen.








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